Selbsthilfeanleitung zur Terror-Abwehr
Nach dem tödlichen Anschlag auf zwei US-Soldaten vergangene Woche am Frankfurter Flughafen, herrscht Trauer und erhöhte Wachsamkeit bei den US-Soldaten in Deutschland.
Berlin (Spiegel Online) – Es war der erste tödliche Anschlag auf US-Soldaten in Deutschland seit 1986. Auf der Homepage eines Stützpunktes veröffentlichen sie eine Gebrauchsanweisung zur Terrorabwehr. Die deutsche Polizei bleibt dagegen gelassen.
Der Befehlshaber der US-Luftstreitkräfte in Europa, General Mark A. Welsh III, nannte das Attentat in seiner Beileidsbekundung eine “schrecklichen Tragödie”. Gleichzeitig betonte er, dass er die Sicherheitslage in Deutschland grundsätzlich für ausreichend hält. “Wir glauben, dass Deutschland ein sicherer Ort für unsere Soldaten und deren Familien ist, um dort zu arbeiten und zu leben”, sagte der General.
Anscheinend jedoch nicht sicher genug wie eine Veröffentlichung auf der Internetseite des Stuttgarter US-Stützpunktes zeigt. Dort tauchte eine Selbsthilfeanleitung der Armeeführung zur Terrorismus-Abwehr auf. In der 60-seitigen Broschüre aus dem Herbst 2010 finden Angehörige des US-Militärs und deren Familien Hinweise, wie sie sich vor terroristischen Anschlägen schützen können.
Die Anleitung beschreibt anschaulich, wie man verhindert, Aufmerksamkeit auf sich zu lenken:
- “Entfernen sie die Namen von Briefkasten und Klingel. Vernichten Sie alle Umschläge oder Dokumente, die Ihren Namen oder Rang oder sonstige persönliche Informationen enthalten. Seien Sie immer freundlich zu Ihren Nachbarn.
- das eigene Haus schützt: “Schließen Sie das Haus immer ab – auch wenn Sie zu Hause sind. Reduzieren Sie die Zahl der Hausschlüssel. Lassen Sie sofort die Schlösser auswechseln, wenn Sie einen Schlüssel verlieren.”
- woran man einen potentiellen Attentäter erkennt: “Anti-amerikanische Statements, aggressives Verhalten gegenüber Kollegen, Vorurteile gegenüber Minderheiten, ungewöhnliche Stimmungsschwankungen, häufige Verstöße gegen Regeln…”
- wie man aus seinem Schussfeld flieht: “Vermeiden Sie das Sichtfeld des Angreifers. Gehen Sie in Deckung. Sichern Sie die Tür, indem Sie Möbel davor schieben. Granatsplitter fliegen bei einer Detonation nach oben weg – auf dem Boden zu liegen, reduziert das Risiko.”
- und – gewissermaßen als letzter Ausweg – wie man sich wehrt: “Treten Sie selbst aggressiv auf. Werfen Sie Gegenstände auf den Angreifer. Schreien Sie.
“Einen bewaffneten Attentäter selbst anzugreifen ist extrem risikoreich, könnte aber die beste Möglichkeit sein, um das eigene Überleben und das anderer zu sichern”, heißt es in dem Leitfaden. “Wenn Sie sich entscheiden, dieses Risiko einzugehen”, schreiben die Autoren, “müssen Sie allerdings auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen.”
Außerdem ruft der örtliche Befehlshaber zur erhöhten Wachsamkeit auf und empfiehlt Vorsichtsmaßnahmen. So sollten sich die Stützpunkt-Angehörigen möglichst nicht längere Zeit in Uniform außerhalb des Stützpunkts zeigen und von ihren Autos Aufkleber entfernen, die auf eine Verbindung zur US-Armee hindeuten.
Die deutschen Sicherheitsbehörden beobachteten vor allem den Frankfurter Flughafen mit erhöhter Aufmerksamkeit. Für US-Soldaten, die den Airport als Drehkreuz benutzen, gebe es keine Sonderbewachung.
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und viele Grüße aus Charlotte
Reinhard von Hennigs
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